Als Solist des letzten Domkonzerts der Saison 2019 war Daniel Maurer am 20. Oktober an der Silbermann-Orgel zu hören. Der Titularorganist an der Kirche St. Thomas in Strasbourg und Professor für Orgel am dortigen Conservatoire Nationale spann mit seinem Programm ein vielschichtiges Gewebe aus Werken der drei herausragenden deutschen Komponisten des 18. Jahrhunderts.
Die grosse Fantasie in g-Moll BWV 542, eines der hinsichtlich seiner Harmonik kühnsten Werke J. S. Bachs, hat dieser möglicherweise für seine Bewerbung um den Organistenposten an St. Jacobi in Hamburg verfasst. Vermutlich nur wenige Jahre später entstand die Triosonate Es-Dur, die Bach für die Ausbildung seines Sohnes Wilhelm Friedemann geschrieben hat. Noch heute gehört sie zu den Prüfsteinen einer jeden professionellen Organistenausbildung.
Von G. F. Händel erklangen drei Flötenuhrstücke, also kleine Kompositionen für eine Vorläuferin der Drehorgel.
Just im Entstehungsjahr der Arlesheimer Orgel (1761) sind die ersten Klavierkompositionen des damals erst fünf Jahre alten Wunderkinds Wolfgang Amadeus Mozart entstanden.
Mit Daniel Maurers eigener Fassung des Konzerts für vier Cembali a-Moll von J.S. Bach für Orgel solo erklang als grandioser Schlusspunkt des Programms eine Bearbeitung einer Bearbeitung, denn auch das Bach’sche Konzert ist ein Arrangement eines Konzerts für vier Violinen von Antonio Vivaldi.