Das Domkonzert stand unter dem Motto «Lehrreiche Claviersachen». Mit ihrem Programm begaben sich Jean-Claude Zehnder und Markus Schwenkreis auf eine klingende Spurensuche: Wie haben es begabte Musiker in einer Zeit ohne Konservatorien oder Musikhochschulen geschafft, zu einer fundierten Ausbildung zu gelangen?
Sicherlich spielte das Vorbild bekannter Meister dabei eine entscheidende Rolle. Selbst Johann Sebastian Bach, der zweifellos bedeutendste Orgelkomponist der Musikgeschichte, machte sich als Zwanzigjähriger auf den beschwerlichen Fussmarsch von Arnstadt nach Lübeck, um «den dasigen berühmten Organisten an der Marienkirche Diedrich Buxtehuden, zu behorchen» (Zitat aus dem Nekrolog von 1754). Auch von den Werken anderer bekannter Meister liess sich Bach immer wieder inspirieren und wurde dadurch selbst zum Vorbild für kommende Generationen.
Mit Werkpaaren von Sweelinck und Scheidemann, Frescobaldi und Froberger, Böhm und Bach sowie Bach und Müthel stellte das Programm Kompositionen von Lehrern und ihren Schülern einander gegenüber – jeweils gespielt vom langjährigen Orgeldozenten an der Schola Cantorum Basiliensis, Jean-Claude Zehnder, und seinem ehemaligen Schüler, Markus Schwenkreis.