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Fantasien für Oboe und Orgel

Liebhaber des samtigen Klangs der Barockoboe trafen sich  Mitte Oktober im Dom zu Arlesheim. Auf dem Programm stand ein musikalisches Zwiegespräch zwischen Katharina Arfken, Dozentin für historische Oboen an der Schola Cantorum Basiliensis und Solo-Oboistin des Freiburger Barockorchesters, und David Blunden an der Silbermann-Orgel.

In ihrem Programm loteten die beiden die expressiven Möglichkeiten der Barockoboe aus und stellten gleichzeitig die im Barock beliebte musikalische Form der Fantasie ins Zentrum.

Eine Fantasie ist ein Musikstück, das keine feste Form wie etwa die Sonate aufweist, wodurch der musikalische Einfall betont wird und der Eindruck einer notenschriftlich fixierten Improvisation entsteht. Zu hören waren Fantasiestücke für Oboe und Orgel von J. S. Bach, von seinen Söhnen Carl Philipp Emanuel und Johann Christian sowie von seinen Schülern G. A. Homilius und J. L. Krebs.

Den 1. und 3. Satz des Oboen-Konzertes von G. Ph. Telemann leitete Katharina Arfken mit einem quasi improvisierten Fantasie-Prélude, wie es im Barock üblich war, ein. Dabei wurden die von Telemann gelieferten Rahmentöne von der Oboistin möglichst «fantasievoll» verziert und ausgeschmückt. Ein besonderes Hörerlebnis war auch die Fantasie für Oboe solo über das BA-C-H-Motiv. Komponiert hat sie der Vater von Katharina Arfken, der norddeutsche Komponist und Theologe Ernst Arfken (1925–2006).